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Mühsam bergauf? Oder: Abwärts läuft’s immer schneller.

 

Wir schleppen uns dahin. Die Antriebsenergie scheint irgendwie nicht mehr zu reichen. Und anstatt dass wir uns sinnhafterweise fragen, wie könnten wir besser mit der neuen Situation umgehen, wird der Kopf von einer anderen Frage ausgefüllt: Warum? Warum ich? Warum gerade jetzt? Warum konnte nicht einfach alles so bleiben, wie es war? Ein Gefühl der Machtlosigkeit, ein Gefühl der Starre.

 

WAS WÄRE, WENN WIR NICHTS VERÄNDERTEN?

 

Ziel war der Gipfel, ganz oben. Doch ausgelaugt vom Bergan-Steigen, muss eine neue Strategie her: Passen wir uns an. Die Aussicht hier ist doch auch ganz passabel. Bleiben wir einfach. Rasten hier vor Ort und genießen die Aussicht.

 

AUFZUG VON NEBEL MIT LAWINENWARNSTUFE

 

Ist das Ziel aus den Augen verloren, die Lebensenergie eingefroren und der Geist fieberhaft auf der Suche nach Überlebensalternativen – dann tritt die Notsituation ein: Die Bergrettung sollte umgehend alarmiert werden. Setzen Sie einen Notruf ab, verlieren Sie keine Zeit! Verhalten Sie sich ruhig! Verlassen Sie auf keinen Fall den Unglücksort und verlieren unnötig Energie beim ziellosen Umherirren! Ihre ungefähre Position ist bekannt, hier können Sie am besten geortet werden. Keine Sorge, sie werden vermisst.

 

Paradox in der Natur: Gerade in dieser Situation haben die Stärksten die schlechtesten Überlebenschancen. Kinder und alte Menschen stehen deutlich besser da. Aus Instinkt oder aufgrund körperlicher Eingeschränktheit können sie die Situation realistischer einschätzen. Die größte Gefahr ist weder das schwer zugängliche Gelände noch widrige Wetterbedingungen, sondern - der Geist. Der möchte sich ein Scheitern partout nicht eingestehen. Lieber erhobenen Hauptes von den Einsatzkräften abseits des Weges gefunden werden, als verunfallt am Unglücksort auf Hilfe lauernd. Ergibt das Sinn?